Der Blutfreitag in Weingarten
Tradition und Glaube: Ein Rückblick auf den 10.05.24 und Muttertag

Muttertag und Traditionen
Heute zum Muttertag möchten wir unsere Mütter ehren, starke Frauen, die uns geprägt haben. Wir freuen uns besonders, dass dieses Jahr auch erwachsene Frauen am Blutritt teilnehmen durften.
Im Herzen von Oberschwaben, auf dem Martinsberg, thront eine der bedeutendsten religiösen Stätten Deutschlands: die Barockbasilika von Weingarten. Dieser ehrwürdige Ort birgt einen Schatz von unschätzbarem Wert – die Heilig-Blut-Reliquie, die Legenden zufolge einen Tropfen vom Blut Christi enthält.
Die Geschichte dieser Reliquie reicht zurück bis ins Jahr 804, als sie erstmals in Mantua, Italien, gefunden wurde. Durch die Wirren der Geschichte versteckt und vergessen, wurde sie im Jahr 1048 wiederentdeckt und zwischen der Stadt Mantua, dem Papst in Rom und dem deutschen Kaiser Heinrich III. aufgeteilt. Der kaiserliche Anteil fand schließlich seinen Weg ins Benediktinerkloster Weingarten, das auf dem Martinsberg gegründet worden war und bis heute die Grabstätte des europäischen Adelsgeschlechts der Welfen ist.
Jedes Jahr am Blutfreitag versammeln sich Gläubige aus der Region und darüber hinaus, um an den feierlichen Prozessionen teilzunehmen. Die Festlichkeiten beginnen am Tag von Christi Himmelfahrt mit der Anreise von Reitergruppen aus ganz Oberschwaben. Die Atmosphäre ist geprägt von einem tiefen Glauben und einer starken Verbundenheit mit der Geschichte und Tradition der Region.
"Möge unser Bodensee, das zauberhafte Oberschwaben und all seine Bewohner gesegnet sein. Wir bitten darum, dass die Mütter und alle Menschen in Harmonie und Frieden leben mögen. Mögen die Fluren und Landschaften der Region geschützt und gepflegt werden, damit sie auch künftigen Generationen Freude und Erholung schenken können. In Dankbarkeit und Respekt verneigen wir uns vor der Schönheit und dem Reichtum dieser Erde"
Der Höhepunkt des Blutfreitags ist zweifellos die Reiterprozession, bei der der Heilig-Blut-Reiter die Reliquie durch die Stadt und die umliegenden Flure trägt. Begleitet von tausenden Pilgern und musikalischen Klängen zieht der Zug durch die festlich geschmückten Straßen, während Gläubige betend um den Segen Gottes für die Natur und ihre Familien bitten.
Dieses Jahr hat die Feierlichkeit eine besondere Bedeutung, da erstmals auch erwachsene Frauen an der Prozession teilnehmen dürfen, ein Schritt, der die Offenheit und Vielfalt des traditionsreichen Ereignisses unterstreicht.
Zum Abschluss des Tages kehren die Pilger zur Basilika zurück, wo die Heilig-Blut-Reliquie in einer feierlichen Prozession wieder in ihre Kammer gebracht wird. Ein Pontifikalamt in der Basilika bildet den festlichen Abschluss des Tages, begleitet von Chor und Orchester, die die Atmosphäre mit ihren Klängen bereichern.
Der Blutfreitag in Weingarten ist mehr als nur eine religiöse Feierlichkeit. Es ist ein Symbol der Verbundenheit, des Glaubens und der Tradition, das die Menschen seit über 900 Jahren zusammenführt und jedes Jahr aufs Neue erleben lässt.
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